Ein
kurzer Lebenslauf von Derwês
Serhedî
Derwêş
Serhedî ist im
Herbst 1964 im Dorf
Cilavuz (Susuz)
bei Kars auf die Welt gekommen. Das Dorf
liegt in den Bergen
Kisir´s. Das Dorf bestand früher aus
70 – 80 Häuser. Sowohl die wirtschaftliche
Situation als auch der schmutzige Krieg in
Nord-Kurdistan hat dazu geführt, dass viele
Menschen aus ihrer Heimat weggegangen sind.
Die Kurden haben ihr Heimatland verlassen
müssen und sind in die türkische Metropolen
gegangen. Zurzeit sind nur 20 – 25 Häuser
übrig.
Derwêş
gehört einer Mittelstandfamilie und hat
keine finanziellen Probleme. Seine Familie
ist eine klassischen
kurdischen Familie.
Die Grundschule hat er in seinem Heimatdorf
besucht. Die Mittelschule und das Gymnasium
besuchte er in der Provinzstadt Kars. Von
1985 – 1987 hat er in der türkischen Armee
seinen Militärdienst abgeleistet. Im
September 1987 hat er Kurdistan verlassen
und ist nach Europa gegangen. Heute lebt er
in Deutschland.
Schon in jungen Jahren hat
Derwêş sich für
die traditionelle kurdische Musik
interessiert. Sein Onkel
Riza`ê
Fetî war ein
Hirtenflöte-Spieler und kurdischer
Balladensänger (Dengbêj).
Viele seiner Verwandten hatten sich für die
traditionelle kurdische Musik interessiert.
Die Liebe zur kurdische Folklore und Musik
in der Familie hat ebenso
Derwêş
beeindruckt. Er hat sich im wahrsten Sinne
des Wortes in die traditionelle kurdische
Musik verliebt.
Zusammenfassend: Derwêş
hat sich schon in jungen Jahren für die
traditionelle kurdische Musik und Kunst
interessiert.
Er wollte nicht den Kolonialisten dienen. Er
wollte mit dem kulturellen Werten seines
Volkes keinen Handel betreiben.
Derwêş
hat schon in seiner Kindheit davon geträumt,
ein kunstgerechtes Leben zu führen. Für ihn
war ein Studium nicht wichtiger als das
Interesse an Kunst bzw. Musik.
Derwêş
war schon in jungen Jahren ein
begeisteter
Zuhörer von Radio
Erivan (kurdische Sendung). Fast auf
jeder Hochzeit in der Region war er dabei.
Mit Begeisterung hat er daran teilgenommen.
An die
Besprechungen und Singen von
Dengbêj´s dabei
zu sein war für ihn eine große Lebensfreude.
Mit großer Freude und Motivation hat
er die traditionelle kurdische Musik
angehört. Mit der Option, eines Tages auch
selbst zu singen.
Einige Sänger von Radio
Erivan, waren
Şeroyê Biro,
Karapêtê
Xaço,
Egîdê
Têcir,
Reşîdê
Baso,
Şewabê
Egîd,
Dawûdê
Xelo und
Mey-Spieler Egîdê
Cimo und
Xelîlê
Evdile. Vor
allem Zurna und
Hirtenflöte-Spieler
Şamilê Beko
haben einen sehr positiven Eindruck auf
Dewrêş
hinterlassen.
Derwêş
hat 1978 angefangen Saz
zu spielen. Später hat er auch die
Instrumente wie Zurna
und Mey gespielt.
Derwêş ist sehr früh aufgefallen,
dass die Mey-Spieler und deren Material
nicht seinem Geschmack
Derwêş´s entsprachen. Sie waren nicht
Melodien vom Radio
Erivan (Egîdê
Cimo,
Xelîlê
Evdile).
Derwêş´s Ziel
war es immer, mehr zu lernen. Sein Traum
war, die Sänger und Künstler von Radio
Erivan eines
Tages persönlich zu treffen. Er hat seinen
Traum verwirklicht und ist im Jahre 1995
nach Armenien und Georgien gegangen. Er
hatte sein Ziel erreicht. Er hat dort viele
kurdische Künstler besucht, sich mit den
Kurden getroffen, die von ihrem Heimatland
vertrieben wurden und nun in Kaukasus
lebten. Er hat dort sehr viele berühmte
kurdische Künstler kennen gelernt, wie z.B.
Reşîdê
Baso,
Karapêtê
Xaço,
Egîdê
Têcir,
Efoyê
Eset,
Egîdê
Cimo,
Şeroyê
Qasim (Pîr),
Şiblîyê
Çaçan und die
Armenier Ciwan
Gasparyan und
Suren Asaturyan
u.a.
Derwêş
hat seine künstlerischen und sozialen
Aktivitäten in Europa weiter verfolgt. Er
hat mit sehr professionellen Orchestern und
Folkloregruppen zusammen gearbeitet.
1997 hat
Derwêş seine
erste Musik kassette
herausgebracht
(Kura
çayê).
Im Jahre 2000
(Stranên
Geleri-Xecê
û
Siyabend)
brachte er sein zweites Album heraus. Sein
drittes Album kam im Jahre 2004
(Şerê
Girîdaxê)
auf den Markt.
Derwêş
lebt weit weg von Kurdistan. Er lebt in der
Fremde, ist aber stets unter seinem Volk.
Sowohl auf Hochzeiten als auf andere Feste…
Kakşar
Oremar
07.01.2004
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